Stadtgebiet Salzgitter:   die Kanaldörfer

Es geht um ein verantwortungslos geplantes Industrie-/Gewerbegebiet im Südwesten von Braunschweig. Es geht um damit bedrohten Lebensraum und die Vernichtung von Lebensqualität der Bewohner der Dörfer Geitelde Stiddien, Broitzem und Timmerlah, aber auch um die ganze Stadt Braunschweig. Und es geht um die sogenannten Kanaldörfer Üfingen, Sauingen, Beddingen und Bleckenstedt, mit Steterburg und Thiede „Salzgitter Nordost“. 

Das geplante Industrie- und Gewerbegebiet in der Bildmitte ist blau/rot dargestellt. Der blaue Teil gehört zu Salzgitter, der rote zu Braunschweig. 

Das geplante Industrie- und Gewerbegebiet liegt direkt in der Frischluftschneise Braunschweigs. Aus der vorherrschenden Windrichtung West/Süd-West strömt heute relativ unbelastete Luft heran. Die unversiegelten Flächen im Südwesten Braunschweigs sind das wichtigste Kaltluft-Entstehungsgebiet der Stadt. Eine Bebauung wäre in der „Klimaanlage der Stadt“ wie eine Heizung, der ein Aus-Schalter fehlt. Die Non-Stop-Erwärmung und Staubbelastung der Stadt würde sich zum Klimawandel addieren und diesen für die Bewohner weiter verschärfen. Ein unerträglicher Anstieg des Schwerlastverkehrs aus allen Himmelsrichtungen in die rund-um-die-Uhr produzierenden Betriebe käme hinzu. 

Die rot gekennzeichneten Straßen zeigen die schnellsten mautfreien Verbindungen für die Transportwege des Schwerlast- und Lieferverkehrs zum Einfahrtsbereich. Durch Üfingen, ein kleines Dorf mit heute 823 Einwohnern, bewegen sich auf der L615, dem wichtigsten Verkehrsweg der Berufspendler ins südliche Peiner Land, über Alvesse und Vallstedt schon heute täglich 8.000 Lkw’s und Pkw’s! Ein Überqueren der Straßen, besonders für Kinder und ältere Mitbürger, ist lebensgefährlich. 

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An der Stadtgrenze zwischen Braunschweig und Salzgitter sollen mehr als 3 Millionen Quadratmeter (!) landwirtschaftlich genutzer Natur, eineinhalb mal größer als Monaco vernichtet werden. Für alle Zeiten unwiederbringlich zerstört. Land nicht nur mit den besten Bodenwerten Deutschlands (95 von 100 Punkten), sondern weltweit! Auf dem einzigen natürlichen Freiraum der industriell umklammerten Region soll eine 24 Stunden rund um die Uhr arbeitende, lärmintensive Produktionsstätte entstehen, von aktivem Schwerlastverkehr aus allen Himmelsrichtungen begleitet. 365 Tage im Jahr. Um das zu verhindern, benötigen wir Ihre Hilfe ! 

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Das Betrachten der Landkarte der betroffenen Regionen in Braunschweig und Salzgitter macht sprachlos. Sprachlos wegen der Vielzahl von bereits jetzt vorhandenen unzumutbaren Gegebenheiten. Das sind: 

  1. Windkrafträder Geitelde/Stiddien.
  2. Ein Güter-„Übergabe-Bahnhof“, an dem im August 2017 in 24 Stunden 63 Lokomotiven mit 1.189 Waggons gezählt wurden. Für die Anwohner aus Stiddien und Geitelde ist schon jetzt der 24 Stunden währende Lärm kaum auszuhalten – einen Schutz gibt es nicht. Ab 2022 ist Beddingen überdies vorgesehen für den Transport radioaktiver Abfälle mit direkter Zufahrt zu den Schachtanlagen Konrad 1 und 2 vorgesehen.
  3. Klärteiche der Salzgitter AG (keine Badeteiche).
  4. Eine Schleusenanlage - 6.000 (!) Schiffe im Jahr.
  5. Eine Hühnermastanlage mit 89.999 Hühnchen (ab 90.000 sind aufwändigere Schornsteine und Filteranlagen vorgeschrieben).
  6. Ein Windpark Üfingen/Sauingen mit mittlerweile 23 Windkrafträdern.
  7. Eine „geruchsintensive“ Biodieselmühle.
  8. Ein Gewerbepark Salzgitter-Beddingen.
  9. Die Kläranlage Salzgitter Nord.
  10. Der umschlagstärkste Binnen-Frachthafen 1a Niedersachsens mit Lärm beim Be- und Entladen.
  11. Ein Güterverkehrszentrum.
  12. Zwei Rastanlagen „Hüttenblick“ an der A 39 für 500 non stop dauerparkende Lkw’s und Busse, die beim Einhalten der Lenkzeitverordnung im Winter laute und weithin hörbare Heizungen und im Sommer Klimaanlagen einsetzen.
  13. Schacht Konrad 1 für die Einlagerung radioaktiver Abfälle.
  14. Die Volkswagen AG Salzgitter.
  15. Ein cyanidverseuchter Wall der VW-Industriestraße, der notdüftig abgedeckt das Grundwasser kontaminiert.
  16. Schacht Konrad 2 für die Einlagerung radioaktiver Abfälle.
  17. Die Stahlwerke der Salzgitter AG.
  18. Der umschlagstärkste Binnen-Frachthafen 1b Niedersachsens.
  19. Ein Kleinflughafen mit Tieffliegern an allen Wochenenden.
  20. Die A39 mit zur Zeit täglich 90.000 Fahrzeugen. Einen Lärmschutzwall zwischen der Autobahn und den100 Meter entfernten Dörfern Üfingen und Sauingen gibt es nicht! Bei 300 Tagen Westwind ist Nachtruhe bei geöffneten Fenstern, vor allem im Sommer, nicht möglich.

Quelle: BI NEIN - Bürgerinitiative gegen das Industriegebiet SZ/BS, Salzgitter

http://www.bigi-szbs.de